Donnerstag, 22. Juni


10.00 Uhr

Ramschwagsaal

Niedlich & Gross / Deutschland

EISBERG  11+

von Pascal Brullemans

aus dem kanadischen Französisch übersetzt von Andreas Jandl

Drei Waisen haben sich nach dem Unfalltod der Eltern ins Souterrain zurückgezogen. Dorthin fliehen der Große, der Kleine und die Schwester vor dem „normalen“ Leben, das die Gesellschaft sehr schnell für die drei organisieren will - mit Therapieangeboten und perfekter Pflegefamilie. Die Geschwister aber stellen sich  ihren Gefühlen. Der Trauer und Einsamkeit, der Wut und dem Schmerz und auch der gegenseitigen Ablehnung. Der Große sieht kein anderes Lebensmodell als - selbst noch Kind - erwachsen aufzutreten. Der Kleine versucht, seine Geschwister mit skurrilen Zeitungsausschnitten zum Lachen zu bringen; und die Schwester? Wird sie wahnsinnig unter dem Pelzmantel der Mutter, wo sie aus Kleinzeug, Trödel und Müll Familienszenen nachstellt?

Bei einem Eisberg liegen bekanntlicherweise 90 Prozent unter der Oberfläche - und diese drei gemeinsam Vereinsamten tauchen ab in ihre verborgene Tiefe.

Spiel und Regie: Jennifer Krannich, Michael Morche & Vincent Göhre; Dramaturgie, Produktionsleitung: Florian Krannich; Musik: Vincent Göhre.

Fotos: Maximilian Braun


15.00 Uhr bis 19.30 Uhr und nach Vereinbarung

Artenne

Wanderausstellung von Marlis Hirche & Oliver Dassing / Die Pyromantiker, Berlin

GLASHAUS-MINIATUREN

Phantastische Miniaturen - Groteske Szenerien - Kinderzimmergeheimnisse

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20.00 Uhr

Ramschwagsaal

TatWortTheater / Österreich

WINDHÖHE   14+

von und mit Sandra Pascal und Katharina Köller

Schon lange hat Johanna die Zivilisation abgestreift wie ein Kleid, in das sie nie hineingepasst hat. In der Höhe und Weite, glücklich im Schoße der schroffen Natur, atmet sie gemeinsam mit den Almdohlen im Rhythmus des Windes. Doch plötzlich bricht ihre beinahe vergessene Cousine in diesen friedlichen Kosmos. Marie, zitternd, verletzt, ist auf der Flucht und fleht darum, bleiben zu dürfen. Ein Sturm zieht auf, denn unterschiedlicher könnten die beiden Frauen nicht sein.

Häusliche Gewalt und die Mechanismen der Opfer-Täter-Dynamik sind zentrale Themen, ebenso wie Isolation und Einsamkeit versus Gesellschaft sowie Systemkonformismus versus Autonomie. Nicht zuletzt erzählt das Stück von Gemeinschaftskonzepten, die nicht nur Menschen, sondern auch Tiere und Pflanzen einschließen.

Konzept, Text, Schauspiel: Katharina Köller; Konzept, Idee, Schauspiel: Sandra Pascal;  Regie, Bühne: Susanne Draxler;
 Field Recordings, Komposition: Bernd Brabec de Mori.

Fotos: Dominik Izaquiel Tomé